Verarbeitungshandbuch
UNTERGRUNDVORBEREITUNG
Der Untergrund
Die Vorbereitung muss so erfolgen, dass zwischen dem aufzutragenden Spachtel und dem Betonuntergrund eine feste und dauerhafte Verbindung entsteht. Der Untergrund muss daher sauber und frei von losen Teilen, Staub, Öl und anderen trennenden Substanzen sein. Zusätzlich ist eine ausreichende Rauheit des Untergrunds erforderlich.
SICHTBETON OPTIK lässt sich auf verschiedenen Untergründen wie diversen Putzarten, Span- und Sperrholzplatten, Multiplex-, MDF-, Gips- oder Fermacellplatten und vielen weiteren – also nahezu jedem biegesteifen und spannungsfreien Material – auftragen, vorausgesetzt, es wurde angemessen vorbereitet.
Der Untergrund sollte durchgängig aus einem Material bestehen. Bei einer Fläche aus unterschiedlichen Materialien, wie z.B. Gips und Putz, ist eine mehrfache Grundierung notwendig, um die verschiedenen Saugfähigkeiten zu regulieren und eine Abzeichnung in der späteren Beschichtung zu verhindern. Dafür empfehlen wir unser Produkt PolyPlus, das 1:1 mit Wasser verdünnt und mindestens zweimal mit Zwischentrocknung grundiert wird, bevor mit der Grundierung PolyGrip Allround begonnen wird.
Vorbereiten:
Bereiche, die nicht beschichtet werden sollen, müssen abgeklebt und empfindliche Oberflächen geschützt werden.
Der Untergrund sollte fest, trocken, eben, glatt und ohne Risse sein.
SICHTBETON OPTIK eignet sich nicht, um Unebenheiten auszugleichen. Diese sollten vorab beispielsweise mit Fliesenkleber oder einem geeigneten Putz nivelliert werden.
Für rissgefährdete Flächen ist es ratsam, eine Gewebearmierung flächendeckend einzuarbeiten.
Wandheizungen sollten vor Beginn der Arbeiten entfernt, währenddessen ausgeschaltet und nach Abschluss der Arbeiten langsam wieder erwärmt werden.
Stark absorbierende Oberflächen müssen eventuell mehrmals mit einer 1:1 mit Wasser verdünnten PolyPlus-Lösung vorbehandelt werden.
Holzverbindungen sollten vollflächig verklebt und verschraubt werden, damit keine Bewegung mehr möglich ist.
Legen Sie die Rastergrößen fest und schneiden Sie die Folien bei Bedarf zu. Nach dem Auftragen von PolyGrip Allround! auf der getrockneten Fläche, zeichnen Sie die Raster mit einem Bleistift und einer Wasserwaage nach. Planen Sie dabei eine kleine Fuge von etwa 5 mm ein.
Anwendung
Grundierung
Verwenden Sie PolyGrip Allround als Grundierung! Rühren Sie es einmal gründlich um, idealerweise mit einem Rührgerät oder einem kräftigen Akkuschrauber mit Rührkorb-Aufsatz.
Mischen Sie die benötigte Menge der Grundierung mit 10 – 15 % Wasser und rühren Sie sie gleichmäßig und gründlich um. Diese Mischung sollte sofort verwendet und regelmäßig umgerührt werden, da sich die Zuschlagstoffe durch das Verdünnen absetzen können.
Tragen Sie die fertige Mischung mit einer Quaste, Malerbürste oder Kurzflorrolle gleichmäßig und dünn auf.
Trocknungszeit: 1 – 4 Stunden, abhängig von der Umgebung.
Auftragen
Es ist wichtig, das Material immer segmentweise anzumischen und zu verarbeiten, um mehr Zeit zu gewinnen. Wenn Sie mit mehreren Personen arbeiten, können Sie auch die gesamte Menge auf einmal anmischen. Eine Person spachtelt, während die anderen das Einlegen und Glätten der Folie übernehmen.
Messen Sie 220 – 230 ml Wasser pro kg Pulver und Pigment für die verwendete Menge Mikrozement ab und mischen Sie es gründlich mit einem langsam laufenden Rührwerk. Geben Sie zuerst 70% des Pulvers in das Wasser, rühren Sie es klumpenfrei durch und fügen Sie nach und nach das restliche Pulver hinzu. Streifen Sie zwischendurch die Ränder des Anmischeimers ab, geben Sie das Material in die Mitte und rühren Sie es noch einmal gründlich um. Die Mischzeit sollte mindestens 2 Minuten betragen! Nicht mit der Hand mischen!
Verarbeitungszeit: 50-60 Minuten bei 18-20 Grad, Rapid-Variante 20-30 Minuten bei 18-20 Grad.
Tragen Sie mit einem Spachtel oder einer venezianischen Kelle eine gleichmäßige und glatte Schicht auf (ungefähr 2 mm). Kämmen Sie den Mikrozement mit einer Zahnkelle (4 mm) leicht schräg und mit mäßigem Druck durch, und glätten Sie ihn anschließend kreuzweise. Beginnen Sie vorzugsweise mit der Glättung entgegen der Zahnrichtung.
3. Folien einlegen
Gestaltungstipp auf der letzten Seite
Zuerst sprühen Sie das Trennmittel gleichmäßig auf die Oberfläche. Je sparsamer Sie das Trennmittel einsetzen, desto weniger Poren und Lunker entstehen. Nach dem Aufsprühen legen Sie die vorbereiteten Folien auf den Spachtel und streichen oder glätten sie mit einer Kelle, idealerweise mit der Kellenkante, an die Oberfläche. Beginnen Sie in der Mitte und arbeiten Sie sich nach außen vor. Achten Sie beim Entfernen der Luft darauf, nur leichten Druck auszuüben, um keine Wellen vor der Kellenkante zu erzeugen. Wenn optisch keine Luft mehr sichtbar ist, legen Sie die Glättkelle erneut auf die Fläche (ein Holz- oder Moosgummibrett ist ebenfalls geeignet) und glätten Sie die Oberfläche nochmals behutsam.
Tipp: Entfernen Sie so viel Luft wie möglich, damit die Fläche unter der Folie gleichmäßig erscheint. Keine Sorge, es verbleiben ausreichend Poren und Lunker, die jedoch unsichtbar sind. Für eine rustikale Optik müssen Sie die Luft nicht so gründlich entfernen. Ziehen Sie die Folie bereits nach 1–2 Stunden ab und streichen Sie die raue, noch leicht feuchte Oberfläche vorsichtig mit der Glättkelle an.
Nachbehandlung:
Je länger die Folien auf der Wand verbleiben, desto glatter und glänzender wird die Oberfläche. Bei der Rapid-Variante können Sie die Folie nach 3–4 Stunden abnehmen, wodurch die Oberfläche matter wird. Bei einer Umgebungstemperatur von +18 °C bis +22 °C ist die Fläche nach etwa 24 Stunden genügend ausgehärtet, um die Folien zu entfernen. Anschließend trocknet die Fläche in der Regel noch etwas nach. Die Sichtbetonoptik variiert von seidenmatt bis glänzend. Wenn eine matte Oberfläche bevorzugt wird, kann diese nach vollständiger Trocknung vorsichtig mit einem Schleifvlies bearbeitet werden.
Zum Schluss gut zu wissen:
Bitte beachten Sie, dass die Optik von Sichtbeton je nach Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Technik und örtlichen Gegebenheiten variieren kann, was Trocknung, Härte und Verarbeitbarkeit betrifft.
Die Flächen sind zwar robust, jedoch nicht gegen Flecken und eindringendes Wasser geschützt und verhalten sich wie unbehandelter Sichtbeton.
Zum zusätzlichen Schutz der Sichtbetonoberfläche kann diese mit PolySealer Nano oder PolySealer 2K imprägniert werden.
Achtung: Um Beschädigungen zu vermeiden darf auf der SICHTBETON OPTIK nach dem Entfernen der Folien kein Klebeband mehr aufgebracht werden, auch nicht, wenn die Oberfläche bereits in Gebrauch ist. rauMKult Sichtbeton übernimmt keine Haftung für Schäden, die durch das Anbringen von Klebebändern und deren Rückstände entstehen.
Die erstellten Flächen vor Zugluft und direkter Sonneneinstrahlung
schützen. Die Temperatur muss während Verarbeitung und eine Woche danach > 10° C betragen.
Nachbesserungen und Reparaturen bleiben dauerhaft sichtbar.
Nur Natursteinsilikon für Anschlüsse verwenden.
Gestaltungstipp, einlegen der Folie:
Folie mit 1 cm Überlappendauflegen – Die Übergänge von Raster zu Raster haben einen weichen bis glatten Übergang
Folie gegen Folie, bzw. mit 5mm Fuge – dadurch entstehet eine optische Trennung der Rasterplatten. Wenn alle Platten auf der Fläche sind, kann man noch mit restlichem Material die Fugen ausspachteln und lässt diese zusammen mit der Folie aushärten. Somit erhält man eine Schöne Sichtbetonoptik mit klar abgrenzenten Schalungsplatten.
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